LWL Berufskolleg - Fachschulen Hamm: erwachsenenorientiert - überregional - digital
Fachschule für Motopädie
Ausbildungsziel: Staatlich anerkannte/r Motopädin/Motopäde
(optional auch möglich: 'Bachelor Motologie' in ausbildungsintegrierter Form in Kooperation mit HS Emden/Leer)
Die Fachschule für Motopädie bildet zum/zur staatlich anerkannten Motopäden / Motopädin aus. Motopäden / Motopädinnen sind Fachkräfte im Bereich der ‚Körper- und Bewegungsarbeit‘, die – je nach Arbeitsfeld – pädagogisch-präventiv oder therapeutisch-rehabilitativ tätig sind. Motopäden / Motopädinnen arbeiten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aller Altersstufen, die in ihren Wahrnehmungs- und Bewegungskompetenzen eingeschränkt und / oder in ihren sozial-emotionalen Verhaltensweisen förderbedürftig sind.
Auf der Grundlage einer offenen, achtsamen und wertschätzenden Haltung nutzen Motopäden / Motopädinnen auf Basis einer inklusiven Pädagogik hierbei ihr differenziertes Fachwissen aus den Bereichen der Sportwissenschaften, (Sonder-) Pädagogik, Psychologie und Medizin, um ein eigenes professionelles psychomotorisches Handlungskonzept zu entwickeln.
Diagnostik und Förderung in der Motopädie basieren auf ganzheitlichen und ressourcenorientierten Vorgehensweisen, in denen Entwicklungsprozesse individuell begleitet und evaluiert werden.
Motopädische Förderprozesse finden in verschiedenen Tätigkeitsbereichen statt:
- Bildung und Erziehung
- Gesundheitsförderung
- Entwicklungsförderung
- Therapie / Rehabilitation
Dadurch bieten sich interessante und verantwortungsvolle Aufgaben in unterschiedlichen Einrichtungen / Arbeitsfeldern:
- Beratungs- und Frühförderstellen
- Klinische Einrichtungen
- Sozial- und heilpädagogische Institutionen (Einrichtungen der Kinder-, Jugend-, Behinderten- und Altenhilfe)
- Grund- und Förderschulen
- Vereine, private Praxen
- Fort- und Weiterbildungseinrichtungen
Aufnahmevoraussetzungen
Die Aufnahme in die Fachrichtung Motopädie erfordert ...
eine abgeschlossene Fachausbildung im Sozial-, Gesundheits- oder Bildungswesen und eine mindestens einjährige einschlägige Berufspraxis.
oder
einen Abschluss als staatlich geprüfte/r Gymnastiklehrer/Gymnastiklehrerin oder Hochschulabschluss als Sportlehrer/Sportlehrerin und eine mindestens einjährige einschlägige Berufspraxis
(Die geforderte einjährige Berufserfahrung kann auch während des Besuchs der Fachschule für Motopädie erworben werden)
In Einzelfällen kann eine Zulassung auch erfolgen
bei abgeschlossener Ausbildung in einem einschlägigen Ausbildungsberuf und einer Berufstätigkeit im Ausbildungsberuf von mind. einem Jahr
oder
wenn eine einschlägige Berufstätigkeit von mind. 5 Jahren nachgewiesen wird. Auf die Berufstätigkeit kann der Besuch einer einschlägigen Berufsfachschule angerechnet werden.
Dauer und Organisation der Ausbildung
Vor dem Hintergrund, selbstständiges Lernen zu fördern und den Studierenden und den Einrichtungen ein flexibleres Zeitmanagement zu ermöglichen, wird der Unterricht auf Basis einer Blended-Learning-Didaktik angeboten. Distanz- und Präsenzphasen wechseln einander ab. Die Ausbildung erfolgt in Teilzeitform und dauert zwei Jahre. Präsenzunterricht findet vierzehntägig (freitags 8:00 bis 16:00 Uhr und samstags 8:00 bis 13:00 Uhr) sowie in zwei bis drei einzelnen Blockwochen pro Schuljahr statt. Ergänzend werden 20% des Unterrichts in Form von begleiteten Distanzlernphasen über die internetbasierte Lernplattform "Fronter" organisiert.
Die fachpraktische Ausbildung (angeleitete motopädische Praxis) findet ausbildungsbegleitend in Form wöchentlicher Praxisstunden in ausgewählten psychomotorischen Arbeitsfeldern statt. Fachspezifische Thementage, -wochen bzw. Seminare unseres breitgefächerten Fortbildungsangebotes vertiefen motopädische Ausbildungsinhalte.
Stundentafel
Fachrichtungsbezogener Lernbereich
- Praxis der Motopädie (Sensomotorik, Psychomotorik, Soziomotorik, Rhythmik, Entspannung)
- Motopädische Arbeitsweisen und Konzepte (Didaktik / Methodik, Sonderpädagogik / inklusive Pädagogik, angew. Psychologie, angeleitete motopädische Praxis)
- Motodiagnostik
- Praxis im motopädischen Berufsfeld
Fachrichtungsübergreifender Lernbereich
- Medizinisch-psychologische Grundlagen
- Deutsch / Kommuniaktion
- Politik / Gesellschaftslehre
- Englisch
Projektarbeit
- Projektorientiertes Lernen, Arbeiten und Erleben wird in der Motopädieausbildung im Rahmen einer gemeinsamen Exkursion / Studienfahrt beider Motopädieklassen umgesetzt. Teamorientiert erarbeiten die Studierenden hier z.B. abenteuersportliche oder natur-, und erlebnispädagogische Aktivitäten, die für zukünftige motopädische Arbeitsfelder wertvolle Anregungen und Praxisimpulse bieten.
Differenzierungsbereiche
Motopädiespezifische Vertiefungen erhalten die Studierenden in folgenden Bereichen:
- Bewegungslandschaften
- ICF-orientiertes Arbeiten in der Motopädie
- Integrative Bewegungstherapie (IBT)
- Psychomotorik im Alten- und Pflegebereich (Motogeragogik)
- Körper- und Bewegungsarbeit bei Menschen mit Traumaerfahrungen
Prüfung
Die Ausbildung schließt mit dem Fachschulexamen ab.
Bewerbung
Es sind beizufügen:
eine Kopie des Zeugnisses über eine Fachschulausbildung im Sozialwesen
oder
eine Kopie des Zeugnisses über die Ausbildung als staatlich geprüfte/r Gymnastiklehrer / Gymnastiklehrerin
oder
eine Kopie des Zeugnisses über den Hochschulabschluss als Sportlehrer / Sportlehrerin und jew. der Nachweis einer mindestens einjährigen Berufspraxis
oder
eine Kopie des Zeugnisses über eine abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung von mind. 3-jähriger Dauer
oder
der Nachweis über eine einschlägige Berufstätigkeit von mindestens 5 Jahren Dauer, auf die der Besuch einer einschlägigen Berufsfachschule angerechnet werden kann
- der Nachweis einer Praktikums- bzw. Arbeitsstelle, an der eine motopädische Förderung Einzelner oder von Gruppen (2-3 Stunden wöchentlich) durchgeführt werden kann
- ein Lebenslauf
- zwei Lichtbilder
- ein erweitertes Führungszeugnis - Das „erweiterte Führungszeugnis“ ist kostenpflichtig. Es reicht aus, dieses erst nach Erhalt der vorbehaltlichen Zusage Ihres Schulplatzes einzureichen.
Bewerbungen sind zu richten an:
LWL Berufskolleg - Fachschulen Hamm
- Fachschule für Motopädie -
Heithofer Allee 64
59071 Hamm
Doppeltes Berufsziel
Motopädie und Bachelor Motologie
In Verbindung mit der Motopädieausbildung am LWL-Berufskolleg in Hamm wird seit dem Schuljahr 2012/13 erstmalig in Deutschland ein Bachelor-Studiengang für Psychomotorik / Motologie angeboten. Dieses ausbildungsintegrierte Studienmodell bietet die Möglichkeit Fachschulausbildung und Studium zu kombinieren.
Ein Hochschulstudium eröffnet hier neue Perspektiven und berufliche Möglichkeiten. Im Rahmen des Hochschulstudiums bieten wir Ihnen durch unseren Kooperationspartner Hochschule Emden / Leer die Chance, Ihre theoretischen Kenntnisse zu erweitern, fundiertes Wissen über qualitätssichernde Maßnahmen zu erwerben sowie sich wissenschaftliche Methodenkompetenz anzueignen. Dadurch sind Sie optimal auf die zukünftigen beruflichen Herausforderungen vorbereitet.
Im Sommersemester 2013 startete der erste interdisziplinär ausgerichtete Bachelor-Studiengang im Bereich der Psychomotorik / Motologie ("BA of Arts in Interdisziplinärer Physiotherapie- Motologie - Ergotherapie").
Parallel zu unserer Motopädieausbildung am LWL Berufskolleg Hamm (Erster Studienabschnitt) erfolgen zwei einzelne Blockwochen als Lehrveranstaltung der Hochschule Emden im 2. Ausbildungsjahr sowie ein anschließendes 3-semestriges Vollzeitstudium an der Hochschule in Emden (Zweiter Studienabschnitt).
Weitere Informationen zu Inhalten des Studienganges finden Sie auch auf der Homepage der Hochschule Emden-Leer oder auf diesem Flyer.
Kooperationspartner der Fachschule für Motopädie
Qualität durch Kooperation
Im Sinne einer fachlichen Erweiterung und Vertiefung des Bildungsangebotes verstehen wir die Zusammenarbeit mit folgenden außerschulischen Kooperationspartnern als ein wesentliches Qualitätsmerkmal der Fachschule für Motopädie:
- BAM (Bundesarbeitsgemenschaft der Ausbildungsstätten für staatlich anerkannte Motopädinnen/Motopäden)
- DBM e.V. (Deutscher Berufsverband der MotopädInnen / MototherapeutInnen);
- Hochschule Emden / Leer
- ak`P/dakp e.V. (Deutsche Akademie - Aktionskreis Psychomotorik e.V.)
- DGfPM e.V. (Deutsche Gesellschaft für Psychomotorik)
- LSB NRW e.V. (LandesSportBund)
- Hochschule Darmstadt
Zusatzqualifikationen
Vertiefung durch fachspezifische Konzeptbausteine
In Ergänzung dieser spezifischen Differenzierungsangebote haben die Studierenden durch enge Kooperationen mit unterschiedlichen Einrichtungen die Möglichkeit, berufsfeld-, bzw. klientelspezifische Konzeptbausteine der Motopädie zu vertiefen und folgende Zusatzqualifikationen zu erwerben:
- Fachqualifikation "Psychomotorik mit älteren Menschen in Alten- und Pflegeeinrichtungen" (Deutsche Akademie für Psychomotorik oder Deutscher Berufsverband der Motopäd:innen))
- Trampolin-Grundschein (LWL Fortbildungsinstitut Hamm)
Der optimale Rahmen
Die Fachschule für Motopädie verfügt über moderne und sehr praxisorientierte Räumlichkeiten; sowohl ein eigener multifunktionaler Bewegungsraum als auch verschiedene Therapieräume der Fachabteilung Psychomotorik der LWL-Universitätsklinik Hamm bieten den Studierenden hier hervorragende räumlich-materielle Möglichkeiten einer praxis- und berufsfeldnahen motopädischen Weiterbildung.
Motopädie-Impressionen
Raum und Material laden ein zum Explorieren, Experimentieren und Erleben
Mehr Bewegung im Alltag – ein fachlicher Impuls…
Markus Serrano (Bildungsgangleiter der Fachschule für Motopädie) erklärt im Gespräch mit „LWL-Aktuell“, was Motopädie ist und warum es so wichtig ist, der Bewegung und dem eigenen Körper mehr Achtsamkeit, Raum & Zeit im Alltag zu ‚schenken‘.
Sie können mit einem "Klick" auf Podcast den Audiobeitrag hören!
Markus Serrano Minar unterrichtet seit über 17 Jahren mit Spaß & Freude am LWL-Berufskolleg Hamm die Bedeutung von Bewegung für die körperliche und seelische Gesundheit. Foto: LWL
Ansprechpartner
Markus Serrano Minar - Bildungsgangleiter der Fachschule für Motopädie
Tel: 02381 893-8514