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LWL Berufskolleg - Fachschulen Hamm: erwachsenenorientiert - überregional - digital

Aufbaubildungsgang Fachkraft für inklusive Bildung und Erziehung

„Wer Inklusion will, sucht Wege, wer sie nicht will, sucht Begründungen.“

(Hubert Hüppe, Bundesbehindertenbeauftragter)

Mit dem Inkrafttreten der Behindertenrechtskonvention in der Bundesrepublik 2009 ist Inklusion gesetzlicher Auftrag und ein wichtiger Meilenstein nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern für die gesamte Gesellschaft geworden. Das Leitbild der Behindertenrechtskonvention ist „Inklusion“. Nicht der oder die Einzelne muss sich anpassen, um teilhaben zu können, sondern es liegt in der Verantwortung der Gesellschaft, sich zu öffnen und Vielfalt als selbstverständliches Leitbild zu leben.

In vielen Bereichen müssen wir neu denken. Der Aufbaubildungsgang bietet Ihnen Rahmenbedingungen für neue Denkweisen.

Zielgruppe

Die Weiterbildung richtet sich an alle Mitarbeitenden in pädagogischen Berufen. Diese haben eine zentrale Funktion, wenn es darum geht, inklusive Prozesse in ihren Arbeitsfeldern wie z.B. Schule, Tageseinrichtung für Kinder, Offener Ganztag und Einrichtungen der stationären Jugendhilfe sowie Behindertenhilfe zu gestalten. Ihre Haltung und ihre Interventionen im beruflichen Alltag und ihre Kenntnisse sind entscheidend für die Umsetzung von Inklusion. Durch die Gestaltung einer vorurteilsbewussten Lernumgebung werden Voraussetzungen für inklusive Prozesse geschaffen.

Ziele der Weiterbildung

Ein zentraler Schwerpunkt des Aufbaubildungsgangs ist die (Weiter-) Entwicklung einer Haltung, die ein inklusives Denken und Handeln im beruflichen Alltag unterstützt. Zudem geht es um die Erarbeitung eines umfangreichen Wissens zu rechtlichen und sozialpolitischen Grundlagen von Inklusion sowie um die Auseinandersetzung mit den vielfältigen Lebenswelten und Entwicklungsprozessen von Kindern und Jugendlichen. Es werden mögliche gesellschaftliche Schieflagen thematisiert und entsprechende alternative Handlungsmöglichkeiten im Sinne einer vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung erarbeitet. Die Kooperation im Team, die Zusammenarbeit mit Eltern, Angehörigen und / oder gesetzlichen Betreuer*innen als wichtige Bausteine der Arbeit werden ebenso thematisiert wie die Zusammenarbeit in Netzwerken und die Kooperation mit anderen Einrichtungen. Der Aufbaubildungsgang soll letztlich einen Beitrag leisten, die konzeptionelle Arbeit im Sinne inklusiver Pädagogik in den Einrichtungen weiter zu entwickeln. Es sollen Ideen entwickelt werden, wie die Implementierung von inklusiven Strukturen und Prozessen im eigenen Arbeitsfeld gelingen kann.

Die Teilnahme am Aufbaubildungsgang eröffnet Ihnen die Möglichkeit, sich intensiv mit der eigenen Sichtweise gegenüber Diversität und Chancengerechtigkeit und den Anforderungen einer inklusiven Pädagogik und ihrer Umsetzung in den vielfältigen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe auseinanderzusetzen.

Aufnahmevoraussetzungen

  • Abschluss an einer Fachschule des Sozial- oder Gesundheitswesens
  • Andere pädagogische oder vergleichbare Abschlüsse (Bachelor, Lehramt . . .)
  • Fachoberschulreife
  • Inklusionsassistent: innen haben grundsätzlich Zugang zu diesem Bildungsangebot. Je nach persönlicher Bildungs- und Berufsbiografie können Sie vollwertig oder mit Gaststatus (qualifizierte Teilnahmebescheinigung) den Bildungsgang besuchen.
  • Ausländische Bildungsabschlüsse müssen vor einer Aufnahme als gleichwertig anerkannt sein.
  • Bewerberinnen und Bewerber, die ihren allgemeinbildenden Schulabschluss nicht im deutschsprachigen Raum oder an einer deutschen Schule im Ausland erworben haben, müssen deutsche Sprachkenntnisse auf dem Niveau B2 des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens (GER) für Sprachen nachweisen.
  • Über Ausnahmen entscheidet die Schulleitung im Einvernehmen mit der Bezirksregierung. Dann sind die Mindestvoraussetzungen:
    • Fachoberschulreife
    • Berufsabschluss und
    • Nachweis einer Tätigkeit in einem inklusiven Arbeitsfeld

Dauer und Organisation der Ausbildung

Der Aufbaubildungsgang umfasst 600 Stunden und wird in internetgestützter Teilzeitform berufsbegleitend angeboten. Große Teile des Unterrichts finden digitalisiert in Distanzlernphasen statt, so dass eine sehr gute Kombination von Weiterbildung, beruflicher Tätigkeit und privater Lebenssituation gegeben ist.

Die Weiterbildung erstreckt sich über 2 Schuljahre, im letzten Schulhalbjahr findet die Abschlussprüfung statt. Insgesamt gibt es in den ersten beiden Schulhalbjahren jeweils 7 Präsenztage, im letzten Schulhalbjahr 9 Präsenztage vor Ort in Hamm, zuzüglich der beiden Prüfungstage im 4. Halbjahr. Im Rahmen der Prüfung ist ein durchgeführtes Projekt zu verschriftlichen und zu präsentieren. Nach bestandener Prüfung erhalten die Absolvent:innen ein Abschlusszeugnis, das ihnen bescheinigt, als Fachkraft für inklusive Bildung und Erziehung an verantwortlicher Stelle tätig zu sein.

Durch zusätzliche Regionalgruppenarbeit in den verschiedenen Einrichtungen lernen die Studierenden andere inklusiv arbeitende Systeme, Einrichtungen und deren Arbeitsweisen sowie Konzeptionen kennen.

Es besteht Schulgeld- und Lehrmittelfreiheit und es ist möglich, in dem der Schule angeschlossenen Gästehaus zu übernachten und sich dort selbst zu verpflegen.

Stundentafel

Die aktuellen Lernfelder und Themen können Sie hier einsehen.

Bewerbung

Es sind beizufügen:

  • ein Lebenslauf
  • zwei Lichtbilder
  • höchstes Schulabschlusszeugnis
  • der Nachweis des Abschlusses einer Fachschule des Sozialwesens oder andere pädagogische vergleichbare Abschlüsse (FH, Universität)
  • Bei Aufnahme durch Ausnahmegenehmigung: Berufsabschlusszeugnis
  • ein erweitertes Führungszeugnis - Das „erweiterte  Führungszeugnis“ ist kostenpflichtig. Es reicht aus, dieses erst nach Erhalt der vorbehaltlichen Zusage Ihres Schulplatzes einzureichen.
  • der Nachweis einer Beschäftigung in einem inklusiv orientierten Arbeitsfeld

 

Bewerbungen sind zu richten an:

LWL Berufskolleg - Fachschulen Hamm

- Aufbaubildungsgang "Inklusive Bildung und Erziehung" -

Heithofer Allee 64

59071 Hamm

Hinweis für Schulbegleitungen

Unabhängig von den beschriebenen Eingangsvoraussetzungen haben Schulbegleiter:innen grundsätzlich Zugang zu diesem Bildungsangebot. Je nach persönlicher Bildungs- und Berufsbiografie können Sie vollwertig oder mit Gaststatus (qualifizierte Teilnahmebescheinigung) den Bildungsgang besuchen.

Karen Potthoff

Bildungsgangleiterin Aufbaubildungsgang FIBE
Dipl.-Pädagogin, Systemische Beraterin (SG-zertifiziert), Montessori-Zertifikat Sekundarstufe

Karen.Potthoff@lwl.org

Tel: 02381-893 8517

KP